Kyūsho Jitsu – Die hohe Kunst der Vitalpunkte im Detail erklärt!

Kyusho-Jitsu-Techniken

Die aus Japan stammende Kunst der Vitalpunkte ist keine eigenständige Kampfsportart. Viel mehr handelt es sich hier um eine sinnvolle Ergänzung für diverse Nahkampf- und Selbstverteidigungssysteme. Auch in vielen Kampfkünsten wurde die Arbeit mit Vitalpunkten inzwischen integriert.

Doch was genau bringt Kyūsho Jitsu, welche Techniken gibt es überhaupt und was muss man sonst noch so wissen? In diesem umfangreichen Ratgeber verraten wir es dir! Und eine Sache nehmen wir gleich vorweg. Auch für die Heilung medizinischer Beschwerden kann das Wissen genutzt werden. Die Kunst der Vitalpunkte ist also mehr als eine sinnvolle Ergänzung für das Repertoire von Kampfkünstlern.

Was ist Kyūsho Jitsu?

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Das Kyūsho Jitsu basiert auf den Methoden der Akupunktur sowie der Verbindung zur westlichen Arbeit mit Vitalpunkten. Ziel ist es den Gegner und dessen neurologische oder physiologische Vorgänge zu stören. Bemerkbar macht sich dies meist durch Schmerz, Gleichgewichtsstörungen, Kraftverlust sowie Reflexreaktionen. Sogar der Verlust des Bewusstseins ist möglich.

Kennt man die schwächsten anatomischen Punkte des menschlichen Körpers wie bestimmte Nervenbahnen, Blutgefäße oder Sehnen, kann man diese so effizient triggern, dass man einem Angreifer spielend leicht außer Gefecht setzen kann. Da nur wenige Menschen in Europa über das Wissen der Vitalpunkte verfügen, ist man seinem Gegner immer einen Schritt voraus. Viele Kämpfe und Angriffe enden daher in nur wenigen Sekunden.

Warum sollte man Kyūsho Jitsu ausüben?
Dafür gibt es gleich mehrere Punkte. Der wichtigste ist natürlich, dass man damit jede Kampfkunst noch effektiver gestalten kann. Da man zur Durchführung der Techniken wenig Kraft braucht, eignet sich das Wissen sehr gut für schwächere Menschen.

Gerade Frauen, Kinder und Senioren sollten die Techniken in ihr Selbstverteidigungssystem integrieren. Zudem ist das Wissen mehr als nützlich in puncto Heilung und Gesundheit. Ältere Kampfkünstler können somit aktiven zur Erhaltung ihrer guten körperlichen Lage beitragen.

Welche Techniken gibt es?

Bekannt ist die Kunst der Vitalpunkte für ihre effizienten Schlag- und Tritttechniken. Wichtig ist hierbei die punktgenaue Ausführung der jeweiligen Technik. Es bedarf also einer ganzen Menge Übung bevor man Kyūsho Jitsu in sein Kampfkunst-Repertoire aufnehmen kann.

Handtechniken:

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Im Bereich der Hand kennt man verschiedenste Techniken wie Ippon-Ken, Shute, Haito, Teisho, Keito und Hiraken. Prinzipiell kann zwar auch ein Oizuki (Fauststoß) eingesetzt werden, man erzielt dann aber nur eine geringe Wirkung beim Gegner. Daher ist hiervon abzuraten.

Im Notfall und unter Stress kann aber auch ein Fauststoß eine gute Möglichkeit sein, um sich gegen einen Angreifer durchzusetzen. Allerdings sollte man sich nicht nur auf Fauststöße versteifen. Gerade Handtechniken wie Teisho und Keito sind ebenfalls einfach zu erlernen, aber um ein Vielfaches effektiver.

Nicht immer muss eine Handtechnik aus einer Schlagbewegung bestehen. Auch das Greifen oder Drücken reizt die Vitalpunkte ungemein. Wie bei allen Techniken gilt auch hier, dass ohne Punktgenauigkeit, korrekten Winkel und perfekte Angriffsrichtung die Wirkung vermindert wird.

Beintechniken:

Leider gibt es hier nur wenig Möglichkeiten wie zum Beispiel Hiza Geri, Sokuto oder Kakato. Da Handtechniken sich besser als Schlag- oder Druckmöglichkeit auf die Vitalpunkte eignen, sind diese den Beintechniken stets vorzuziehen. Daher sollten sich Anfänger auf das Erlernen der Handtechniken konzentrieren. Später kann man noch immer das Repertoire erweitern.

Wer sich mit Kyūsho Jitsu hauptsächlich zu Selbstverteidigungszwecken auseinandersetzt, sollte sich fast ausschließlich auf Handtechniken konzentrieren. Einerseits wegen der einfachen Anwendung, andererseits um jede Möglichkeit zur Flucht nutzen zu können. Außerdem wirken die Handtechniken weniger brutal auf Außenstehende.

Kleiner Expertentipp fürs Training:
Möchte man sich die Techniken beibringen, findet man nicht immer einen Trainingspartner. Dies ist aber auch nicht weiter schlimm. Hierfür gibt es schließlich Boxdummys und das Makiwara (hölzerner Schlagpfosten).

Hat ein potenzieller Trainingspartner Angst vor Verletzungen, kann man zu Beginn auch mit Pratzen üben. Diese muss er lediglich hochhalten. Da hiermit auch Dynamik ins Training gebracht werden kann, ist dies klar vorzuziehen.

Wie lernt man Kyūsho Jitsu?

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Zu dieser Frage findet man im Internet nur wenig antworten. Dabei ist das Erlernen gar nicht so schwierig, wie man meinen könnte. Das Studium beginnt meist mit den Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin. Sehr häufig wird diese mit TCM abgekürzt.

Dort beschäftigt man sich mit den Nervenpunkten und deren genauen Lage am menschlichen Körper. Natürlich bekommt man dann auch beigebracht in welche Richtung, welchem Winkel und auf welche Art und Weise die Punkte aktiviert werden müssen.

Danach geht es um die westliche Medizin, genauer gesagt um die Anatomie des Körpers. Vor allem die Nervenbahnen und die Stellen, wo sie enden oder sich kreuzen sind hier das Wichtigste. Oft gehören auch noch Blutgefäße, Lymphe und Sehnen zur Ausbildung.

Neben den Fähigkeiten zum Kampf erlernt man auch, wie Beschwerden gelindert oder Blockaden gelöst werden können. Häufig hört man dabei den Begriff Reanimation. Gerade nach einem K.O. des Trainingspartners ist das Wissen Gold wert. Schließlich sorgt man dafür, dass dieser sich schnell erholt und beugt zudem Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit vor.

Wie kann man diese Fertigkeiten erwerben?
Einerseits gibt es sehr gute Bücher und DVDs, andererseits auch sehr gute Kurse und Ausbilder. Möchte man sich nur einen kurzen Überblick über die Grundlagen verschaffen und verfügt über Wissen in Sachen Kampfkunst, kann das Selbststudium eine Option sein. Alle anderen sollten eine mehrtägige Schulung besuchen.

Was muss man sonst noch so wissen?

FAQ

Kyusho Jitsu interessiert unsere Leser sehr. Daher erhalten wir eine ganze Menge an wichtigen Fragen. Damit auch du von unserer Antwort profitierst, haben wir hier einen kleinen FAQ-Bereich ins Leben gerufen. Du findest hier unsere Antworten auf die spannendsten Fragen.

Welche Wirkung erzielt das Aktivieren von Nervenpunkten?
Der Schlag auf eine bestimmte Stelle sorgt für starke Schmerzen. Werden zwei Punkte zur gleichen Zeit bearbeitet, führt dies häufig zu einem starken Schmerz in der Mitte beider Punkte.

Wer es schafft 3 Vitalpunkte zur selben Zeit zu bearbeiten, kann den Gegner in Ohnmacht fallen lassen. Und ein Angriff auf vier Punkte kann zu einer Beeinflussung der inneren Organe führen. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zum Tod führen.

Warum wird meinem Trainingspartner oft übel und schwindlig?
Meist liegt dies daran, dass die Punkte beim Training zu lange stimuliert wurden. Die Beschwerden legen sich in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Sollten die Symptome aber länger anhalten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Wieso bekommt mein Parnter immer blaue Flecken?
Normalerweise verursacht das Aktivieren der Punkte keinerlei Blutergüsse. Kommt es doch zu welchen, liegt dies daran, dass du die Punkte nicht korrekt getroffen hast.
Über Fabian Wüst, Coach & Berufswaffenträger 105 Artikel
Er ist erfolgreicher Trainer in Sachen Selbstverteidigung und sammelte wichtige Erfahrungen als Geldtransportfahrer, Bahnschutzmitarbeiter und Objektschützer für das Militär. Auf dieser Webseite teilt er sein erlangtes Know-how mit dir. Sein Motto lautet: Schütze dich und deine Liebsten!